Weißstorchtagebuch 2017

Aktuelle Beobachtungen von den Hachborner Weißstörchen

Nachdem das Fronhäuser Paar im Mai seine Küken aufgrund des schlechten Wetters verloren hat, berichten wir von dem ersten Brutpaar aus Hachborn an dieser Stelle. Die Berichte stammen, falls nicht anders gekennzeichnet, von Miriam Wagner aus Hachborn.

08.09.17:

Nachdem sich die beiden Jungstörche bereits Anfang August in den Süden verkrümelt haben, halten Coco und Libi noch die Stellung in Hachhborn. Einige Zeit ließen sie sich am Nest im Hachborn kaum sehen, da die Jungen ja mittlerweile auf ihren Weg in den Süden waren. Aber am Wochenende waren sie wieder häufiger auf dem Nest zu beobachten. Mal schauen, wann es auch sie in den Süden zieht...

Unten noch ein paar Impressionen vom Nest von Manfred Lehr.

07.08.17:

So, nun sind ja schon einige Wochen vergangen seit dem letzten Eintrag.

 

Und was soll man sagen: von weitem sind unsre zwei "Kleinen" nicht mehr von ihren Eltern zu unterscheiden. Sie sind so schnell gewachsen, dass es schon fast beängstigend ist. Und die Flugübungen -was vielmehr ein flügelschlagendes Springen ist - fallen immer graziler aus. Was anfangs sehr holprig wirkte, nimmt immer mehr Formen an. Es wird wohl nur noch wenige Tage dauern, bis man das erste Mal ein leeres Nest vorfindet, oder zumindest nur noch ein Jungvogel oben zu sehen ist.

Und da wird man auch sofort etwas wehleidig. Denn das lässt einen daran erinnern, dass auch die schönste Zeit einmal vorbei sein wird. Denn schon in circa zwei Wochen (kurz vor den Altvögeln) werden sich die zwei aufmachen in ein ihnen noch völlig unbekanntes, gefährliches Abenteuer: ihre erste Reise in den Süden...

Die beiden Jungstörche in Hachborn - Foto: Miriam Wagner
Die beiden Jungstörche in Hachborn - Foto: Miriam Wagner

06.07.2017:

Die Beobachtung am Nest fiel in letzter Zeit etwas knapp aus. Dafür ist es aber umso erstaunlicher, wie schnell die zwei gewachsen sind in der kurzen Zeit. Mittlerweile sind sie auch ohne Fernglas nicht zu übersehen - sofern sie sich nicht tief ins Nest verkrümelt haben zum Schlafen.

 

Seit wenigen Tagen werden auch schon die Flugmuskeln kräftig trainiert. Man sieht immer wieder, wie die Jungen kräftig mit den Flügeln schlagen und versuchen sich so hoch wie möglich dabei zu recken. Ganz witzig, denn manchmal verlieren sie dabei das Gleichgewicht und kippen zur Seite. Meist geschehen die Übungen, wenn Mama und Papa nicht auf dem Nest sind.

 

Sobald aber ein großer erscheint ist es sofort vorbei und dann ist nur noch eins im Kopf: Fressen! Völlig aufgeregt sind sie dann und springen dem Elternteil regelrecht in den Schnabel. Sobald dann endlich das Futter ausgewürgt ist, wird dies mit "Flügelpumpen" der Kleinen ganz aufgeregt in Empfang genommen - das Buffett ist eröffnet.

Libi und Coco wiederum sieht man jetzt auch wieder öfters zusammen auf den Wiesen auf Futtersuche - scheint also noch harmonisch in der Ehe zu sein ;-)

19.06.2017

Nur noch zwei Küken da 😢

 

18.06.2017

Bei unseren Störchen Coco und Libi ist alles in bester Ordnung. Endlich konnte man zumindest ein Beweisfoto des dritten Kükens machen ;-) Es ist nicht gerade einfach, da es sich nicht oft zeigt. Aber mittlerweile lässt die Befürchtung nach, dass es die Saison nicht überleben könnte. Wenn man es sieht, dann ist es doch recht agil und balgt mit seinen Geschwistern darum.

 

Daher spaßeshalber Tick, Trick und Track genannt ;-)

 

Seit einigen Tagen sind nun auch schon die Kleinen alleine auf dem Nest - ein Anblick an dem man sich erstmal gewöhnen muss.

 

Die Tage zeigten auch andere Vögel sichtlich Interesse an dem Nest. Ein Falke flog mehrmals das Nest an - scheinbar suchte er vielleicht noch die ein oder andere Maus, die die Küken nicht wollten ;-)

 

Ein ander Mal war ein Graureiher im Begriff, sich dort niederzulassen. Aber er merkte recht schnell, dass er irgendwie fehl am Platz war und flog dann zügig weiter.

 

Da gerade die Heuernte im vollen Gange ist, haben Libi und Coco alle Schnäbel voll zu tun. Ständig sieht man sie hinter einem Traktor herlaufen. Eine Tatsache, an die sich auch die Landwirte erstmal gewöhnen müssen. Heute wurde ich von einem Landwirt angesprochen, dass er total aufpassen musste, denn der Storch wich ihm nicht von der Seite. Und er habe jetzt keine Schnecken mehr auf der Wiese. Ich würde sagen: ein großer Pluspunkt für unsre zwei Rotschnäbel.

 

Zu der Futtersuche ist noch zu sagen, dass wir zwei Nachtschwärmer haben. Gegen zehn kommt der eine Partner mit einem Betthupferl für die drei zum Nest zurück. Und da ja schon der Ehealltag eingetreten ist, gibt es auch keine große Begrüßung, sondern der zweite Altstorch fliegt sofórt zu später Stunde nochmal los und geht auf die Pirsch.

 

Mal sehen, ob die drei Knirpse auch so lange unterwegs sein werden, wenn sie erstmal fliegen können...

 

 

Aktuelle Bilder aus den letzten 10 Tagen von Miriam Wagner.

Ein Küken reckt den Alttieren seinen Schnabel entgegen - Foto: Miriam Wagner
Ein Küken reckt den Alttieren seinen Schnabel entgegen - Foto: Miriam Wagner

01.06.2017:

Endlich ist es soweit. Man kann die kleinen Schnäbelchen entdecken! :-) Wenn man Glück hat sieht man zwei gleichzeitig. Es ist nicht gerade einfach, da die Köpfchen scheinbar noch ein bißchen schwer sind. Sobald sich das Schnäbelchen nach oben reckt, fällt der Kopf auch schon wieder herunter. Sie haben es wahrlich nicht einfach, die Kleinen.

 

Aber sie können schon gut betteln Und wie auf Knopfdruck würgt dann ein Altvogel Futter ins Nest. Und das sind nicht immer gerade kleine Stückchen. Von dicker Wühlmaus bis Schlange konnte Manfred Lehr schon alles beobachten. Und was nicht verfüttert wird, das lassen sie sich dann wieder selber schmecken..

 

Ob Libi und Coco durch die Rotmilan-Attacke vergangener Woche gelernt haben, wissen wir nicht. Kürzlich wurde mir von einer Beobachterin mitgeteilt, dass abends wieder beide aus dem Nest waren, da sie keinen Altsorch sehen konnte, trotz längerer Beobachtungszeit.

 

Allerdings liegen diese aber auch oft so flach in dem Nest, dass man sie auf der unteren Straße gar nicht sehen kann. Mir ist auch schon mehr als einmal das Herz stehen geblieben.

 

Den kürzlichen heftigen Sturm haben aber zum Glück alle unbeschadet überstanden. Libi lag so tief im Nest, man könnte meinen es wäre leer. Auch das mittlerweile gut aufgestockte Nest scheinen die beiden Rotschnäbel sturmsicher konstruiert zu haben.

 

An den heißen Tagen wiederum konnte man einen der Altvögel immer schattenspendend stehen sehen, den Schnabel stets geöffnet.

 

Gestern konnte Manfred Lehr wieder ein Angriff von einem Fremdstorch beobachten. Libi setzte sich sofort schützend auf ihre Jungen, während Coco dem Fremden klarmachte, dass es seine Familie und seine Wohnung ist! Und zum Glück erfolgreich und ohne Blut.

 

28.05.2017:

Es sind mindestens 2 evtl. sogar drei Küken im Nest!

 

26.05.2017:

Zitat M. Wagner: "Im Nest scheint auf jeden Fall noch Leben zu sein nach der Rotmilan - Attacke. Manfred Lehr konnte seit dem noch etliche Fütterungen beobachten.

Noch sieht man die kleinen Klapperschnäbelchen nicht, da das Nest nicht einsehbar ist.
Aber in wenigen Tagen werden sie sicherlich ihre Köpfchen nach oben recken und sich
der Öffentlichkeit präsentieren. Ansonsten ist hier alles alles entspannt, Libi verbringt nach wie vor Stunden auf den
Wiesen. Meist ist sie bei den neu ausgebaggerten Teichen bei Leidenhofen auf
Futtersuche. Mit dem Wetter haben wir nach den Schlechtwetterperioden mit den unzähligen
Todesopfern von Storchenküken wirklich Glück. Die Sonne scheint und die kleinen
können in aller Ruhe wachsen. Wir sind gespannt wie viele..."

24.05.2017:

Zitat: "Sehr schlechte Nachricht! Eben berichtet mir ein Beobachter das heute Vormittag ein Jungvogel von einem Milan geholt wurde als beide Altvögel in den abgemähten Wiesen waren." - ein eher untypisches Verhalten, dass Altstörche ihre Küken alleine lassen. Kam in Fronhausen nie vor. Entweder sind die Jungen tot  oder die Altvögel noch sehr unerfahren, was die Jungenaufzucht angeht. mal schauen, wie es weiter geht .....

Am Nachmittag konnten weitere Fütterungen im Nest beobachtet werden, es ist also noch mind. ein Junges im Nest!

 

22.05.2017:

Aus Hachborn gibt es gute Nachrichten zu berichten. Anscheinend sind gestern die Küken geschlüpft und bei der Wettervorhersage für die kommenden Tage scheinen sie etwas mehr Glück zu haben als unsere Fronhäuser Weißstörche. Miriam Wagner wird aus Hachborn immer wieder berichten und die Neuigkeiten werden hier im Weißstorchtagebuch veröffentlicht:

"Ich glaube es ist Leben im Nest 😃 Libi (Weibchen) macht völlig neue Bewegungen und frisst jede Menge Kleinkram (sieht nach Teilen von Regenwürmern aus) aus dem Nest. ...

Definitiv!!!!
Coco (Männchen) hat die Jungen heute Abend öfters mit Flüssigkeit o.ä. versorgt. HERRLICH!!!!!
Und Madame bleibt mal wieder aus. Gesten war sie laut Manfred Lehr 7h am Stück weg!!! Heute Abend warte ich auch schon auf sie. Der arme Kerl muss meist das Nest hüten während sie auf Wanderschaft geht.
Heute auch wieder Störche über Hachborn, teilweise sogar bei den Heckrindern zum Fressen."

 

Die Fronhäuser Weißstörche sind zwar immer noch anwesend und übernachten weiterhin auf dem Nest im Fronhäuser Ried, aber eine weitere Brut wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Schade!

 

04.05.2017:

Schlechte Nachrichten von unserem Weißstorchpaar im Fronhäuser Ried! Leider sind die am Wochenende geschlüpften Küken der nasskalten Witterung zum Opfer gefallen. Der am 1. Mai einsetzende und längere Zeit anhaltende Regen kam für unsere Küken zu früh. Zwar haben die Alttiere, bis heute morgen, ständig die Jungen beschützt und sich hudernd über sie gesetzt, aber über drei Tage hinweg Regen und niedrige Temperaturen gaben ihnen keine Chance mal abzutrocknen. Bereits seit Dienstagabend konnten beim Wechsel der Alttiere keine Küken mehr beobachtet werden. Auch gestern gelang keine Beobachtung der Küken, obwohl noch Futter eingetragen wurde und das Verhalten der Altvögel noch normal war. Heute Abend dann aber saß kein Altvogel mehr im Nest, sondern beide standen auf dem Nest und putzten 25 Minuten ausführlich ihr Gefieder. Der Nestinhalt wurde nicht mehr beachtet. Anschließend verließ ein Altstorch das Nest, der zweite blieb zwar vor Ort, setzte sich aber nicht ins Nest. Nach 30 Minuten kehrte der zweite Storch zurück und es kam zu einer Kopulation, anscheinend ein Verhalten um den Verlust der Jungen durch erneute Paarung zu kompensieren. Auch danach setzte sich kein Storch mehr in das Nest und beide standen bis zur Dämmerung nebeneinander im Nest. Ein sicheres Zeichen, dass sich keine lebenden Jungen mehr im Nest befinden. Schade! Leider sind sie etwas zu früh geschlüpft, so dass sich das Drama von vor 2 Jahren wiederholt hat. Drei Tage später und alles wäre gut gegangen, aber so ist die Natur! 

 

01.05.2017:

Die Küken sind geschlüpft! Die Vermutungen der letzten Tagen konnten heute morgen bestätigt werden. Mindestens 2 Küken sitzen im Nest und konnten bei der Fütterung beobachtet werden!

Um 6:45 Uhr stand ein Altstorch im Nest und verzehrte Reste der anscheinend zuvor ausgewürgten Nahrung. Zwei Küken reckten immer wieder die Hälse nach oben und verschlangen zum Teil schon recht große Futterstücke (Mäuse?). Mindestens zwei Küken konnten gleichzeitig beobachtet werden und es sah so aus, als wenn noch ein drittes Küken im Nest sei. Dazu in den nächsten Tagen mehr. Regenwürmer, die sonst hauptsächlich am Anfang gefüttert wurden, schienen kaum dabei zu sein. Bei der Trockenheit auch kein Wunder. Aber anscheinend gibt es Ersatznahrung (Mäuse, Amphibien. Insekten) mit derr auch die Küken selbst in diesem jungen und kleinem Stadium schon klar kommen. Die Küken wirkten von der Größe her etwa 1-3 Tage alt.

Bleiben wir gespannt, wie es weiter geht!

30.04.2017:

Langsam wird es spannend! Die Brutdauer beträgt jetzt etwa einen Monat und eigentlich müssten die Jungen jeden Augenblick schlüpfen. Zwar gibt es erste Anzeichen, dass es bereits passiert sein könnte, aber ein echter Nachweis lässt sich noch nicht bestätigen. Bisher konnten weder Küken im Nest, noch das Auswürgen von Futter in das Nest beobachtet werden. Allerdings wird seit Donnerstag häufiger auffällig im Nest herumgestochert. Dies deutet darauf hin, dass das Schlüpfen unmittelbar bevor steht. Hoffentlich werden die kommenden Tage nicht zu nass und kalt, so dass die Küken nicht gleich stark auskühlen....

 

In Hachborn weiterhin alles ok. Die Brut schreitet ohne Zwischenfälle voran!

Paarung von Coco und Libi in Hachborn auf dem Nest - Foto: Miriam Wagner
Paarung von Coco und Libi in Hachborn auf dem Nest - Foto: Miriam Wagner
"Libi" und "Coco" fühlen sich bei Schneefall sichtlich unwohl - Foto: Miriam Wagner
"Libi" und "Coco" fühlen sich bei Schneefall sichtlich unwohl - Foto: Miriam Wagner

23.04.2017:

Nachdem am Morgen des 14.04.17 Miriam Wagner mir entsetzt berichtete, dass auf dem Nest keine Weißstörche mehr seien, sondern ein Paar Nilgänse, stellte sich schnell Entwarnung ein. Das Paar kehrte kurz darauf zurück und vertrieb die Nilgänse von ihrem Nest. Allerdings zeigte dies Verhalten, dass die endgültige Brut noch nicht begonnen hat. Sonst hätten die beiden Altstörche das Nest nie allein gelassen. Aber in den Folgetagen waren beide weiterhin mit dem Nestbau beschäftigt und das Nest hat mittlerweile sehr ansehnliche Ausmaße erlangt.

Ein seltsames Bild bot sich am 17. April als die beiden Weißstörche wie "begossene Pudel" während des Schneefalls im Nest ausharrten. War wohl ihr erster Schnee im Leben. Das Männchen "Coco" (Name wurde von Miriam Wagner ausgesucht) fand Schnee wohl besonders unangenehm und schüttelte ihn ständig vom Gefieder ab oder versuchte Flocken mit dem Schnabel zu fangen. Aber danach ging es aufwärts! Ab dem 18. April konnten Miriam Wagner und Manfred Lehr beobachten, wie die beiden nun feineres Nistmaterial herbeischafften und einer der Beiden sich immer behutsam in das Nest setzte. Jetzt hat die Brut definitiv begonnnen!!!

In den folgenden Tagen immer das bekannte Spielchen. Wechsel am Nest und einer der Beiden immer fleißig am Brüten. Sieht gut aus!

Auch drei Fremdstörche, die kurzzeitig das Paar attackierten (Manfred Lehr), wurden erfolgreich von ihnen abgewehrt.

 In der Stuttgarter Zeitung ist auch ein weiterer Artikel zu "Libi" und ihrem Partner "Coco" erschienen. Hier der Link dahin:

 

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.senderstoerchin-libi-eine-schwaebische-stoerchin-auf-hessischen-feldern.9a5bdef7-ebc0-4a04-b67c-a9c86082cb37.html

Mal sehen, wie es in Hachborn weiter geht, aber wir sind guter Dinge!

 

In Fronhausen weiterhin alles ruhig. Die Brut geht gut voran und es gibt keine besonderen Vorkommnisse. Hoffentlich wird es bald wärmer, denn so ganz weit weg ist der Schlupftermin der Fronhäuser Störche nicht mehr.....

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13.04.2017: "Libi" brütet bereits im Nest - Foto: Stefan Wagner
13.04.2017: "Libi" brütet bereits im Nest - Foto: Stefan Wagner

14.04.2017:

Auf dem Nest in Hachborn geht es gut voran. Das Nest ist zwar noch ein wenig "dürftig" ausgestattet, aber die Brut scheint auch hier begonnen zu haben. Gestern saßen Libi oder ihr Partner ständig im Nest. Sofort, wenn der eine Partner aufgestanden ist, hat sich der zweite Partner direkt wieder im Nest hingesetzt. Ein sicheres Zeichen, dass die Brut begonnen hat. Ging jetzt alles ziemlich schnell, aber wir haben ja auch bereits Mitte April. mal schaun, wie es weiter geht...

Bei unseren Störchen in Fronausen alles paletti! 

Die besenderte Weißstörchin "Libi" beim Nestbau mit ihrem Partner auf dem NABU-Nest in Hachborn - Foto: Miriam Wagner
Die besenderte Weißstörchin "Libi" beim Nestbau mit ihrem Partner auf dem NABU-Nest in Hachborn - Foto: Miriam Wagner

13.04.2017

Nach 10-tägiger Urlaubsabwesenheit heute wieder Neuigkeiten von unseren Weißstörchen. Und was für tolle Neuigkeiten. Seit dem 5. April ist auch das Nest auf dem NABU-Storchenmast in Hachborn von einem Paar fest besetzt!!! Miriam Wagner berichtete mir, dass der seit mehreren Tagen einsam auf dem Nest übernachtende Storch eine Partnerin gefunden hat! Und dem Paar scheint es dort gut zu gefallen! Von mehreren Personen wurde berichtet, dass die Beiden ordentlich am Nest bauen sind und auch Kopulationen stattfinden! Das sieht doch alles hervorragend aus! Könnte sein, dass wir in der Nachargemeinde bald auch Weißstorchnachwuchs begrüßen dürfen!

Vor drei Tagen dann noch eine viel größere Überraschung! Das Weibchen ist mit einem Sender auf dem Rücken ausgestattet! Es heißt "Libi" und wurde in Baden Württemberg vor knapp zwei Jahren als nestjunger Vogel mit dem Sender versehen. Ihre Flugroute kann in einem LIVEblog der Stuttgarter Zeitung auf einer Karte aktuell verfolgt werden. Sie hat den Winter südlich von Sevilla in Spanien verbracht und ist Ende März zurück nach Deutschland geflogen. Alles auf der Livekarte und in dem Liveblog toll nachzulesen. Wahnsinn!

Hier der Link zu dem Liveblog:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stoerche-senderstoerche-liveblog.3064d570-33b4-4832-850b-4e891a76c727.html

 

Die Karte mit der Flugroute kann man sich hier anschauen:

http://reportage2.stuttgarter-zeitung.de/mmr-maps/stoerche/live/

Wir werden sie natürlich auf dem Laufenden halten, wie es in Hachborn mit "Libi" und ihrem Partner weitergeht!

 

Bei unseren Störchen in Fronhausen ist es dagegen im Moment recht ruhig. Das Brutgeschehen nimmt seinen normalen Verlauf. Es wird gebrütet und der Wechsel erfolgt problemlos.

 

Auch in Niederwalgern ist das Weißstorchmännchen "Hänsel" fündig geworden und seit einer Woche brütet er mit seiner neuen Partenrin auf dem Nest an den Baggerteichen.

 

 

02.04.2017

Alles ruhig im Fronhäuser Ried! Obwohl an vielen anderen Orten der Kampf um die besten Brutplätze und die Weibchen teilweise noch im vollen Gange ist, hat bei uns im Fronhäuser Ried schon eine entspannte Brutphase begonnen. Ein Storch sitzt immer fest auf dem Nest. Der zweite Storch ist auch oft am Nest und hält aufrecht "Wache", ob nicht doch ein Konkurrent auftaucht. Bisher musste er aber kaum eingreifen. Überfliegende Fremdstörche werden durch lautes Klappern und Aufplustern gleich darauf hingewiesen:" Hier ist schon besetzt, zieh Leine!"

 

28.03.2017:

Brutbeginn im Fronhäuser Ried! Seit gestern sitzt ein Weißstorch immer fest auf den Eiern! D.h. die Brut hat begonnen! Auch heute war immer ein Weißstorch auf dem Nest. Die meiste Zeit saß er im Nest und stand nur gelegentlich auf, um etwas im Nest zu richten oder die Eier zu wenden. Es kam wieder zu regelmäßigen Wechsel am Brutplatz. Dabei kann es durchaus mal 1-2 Stunden dauern, bis eine Ablösung beim Brüten erfolgt!

In Niederwalgern dagegen kam es Ende der letzten Woche zu heftigen Kämpfen! Nachdem sich zunächst ein neues Pärchen etabliert zu haben schien, kehrte am Freitag wie aus dem Nichts der Nestinhaber der letzten beide Jahre, Hänsel, zurück und lieferte sich heftige Kämpfe mit dem neuen Paar. Die Auseinandersetzungen zogen sich bis in die Abendstunden hin. Dabei machte Hänsel auch ab und zu einen Abstecher auf das Nest des Schornsteins in Niederwalgern um sich zu erholen. Am Samstag hatte Hänsel es dann geschafft. Er hat das andere Männchen vertrieben und sein Nest wieder zurück erobert. Nach anfänglicher Scheu, sie saß am Vormittag zunächst auf dem benachbarten Masten, wechselte sie dann auch auf den Brutmast zu ihrem neuen Partner. Seitdem sind die beiden verpaart und mussten sich keinen weiteren Attacken erwehren. Es scheint also auch in Niederwalgern diesmal wieder zu klappen.

 

23.03.2017:

Keine Besonderheiten in der letzten Woche. Allerdings sind die Beiden in den letzten zwei Tagen deutlicher länger am Nest und die Nestbauaktivitäten haben zugenommen. Anscheinend steht der Brutbeginn unmittelbar bevor. Häufiger sitzt ein Weißstorch auch schon im Nest, wahrscheinlich wird die Nistmulde vorbereitet.

In Niederwalgern hat sich mittlerweile auch ein Paar, trotz der Attacken durch die Fronhäuser Störche, durch gesetzt und scheint sich dort ebenfalls zu etablieren.

In Hachborn dagegen scheint es nur zu gelegentlichen Übernachtungen auf dem Storchenest zu kommen. Sieht bisher nicht nach einer Brut aus...

 

15.03.2017:

Weiterhin hält sich unser Weißstorchpaar im Fronhäuser Ried auf. Allerdings verteidigen sie in diesem Jahr das Lahntal zwischen Fronhausen und Niederwalgern noch aggressiver als im letzten Jahr. Fast täglich versuchen ein oder mehrere Weißstörche in Niederwalgern einen Ansiedlungsversuch. Aber sowie ein Nest dort besetzt wird, fliegen unsere Fronhäuser Störche dorthin und attackieren massiv die Fremdstörche. Die Kämpfe dauern solange an, bis die Fremdstörche aufgeben und das Weite suchen. Sehr interessant, da zum Beispiel an der Radenhäuser Lache bei Kirchhain über 6 Brutpaare auf engem Raum zusammen brüten. Anscheinend ist unser Paar darauf bedacht Nahrungskonkurrenten aus dem südlichen Lahntal fern zu halten. Mal schauen, wie es sich weiter entwickelt und ob ein starkes Paar in Niederwalgern doch noch Fuß fassen kann.

In Hachborn ist die Lage noch nicht ganz klar. Zwar werden regelmäßig Weißstörche auf dem Horst beobachtet, allerdings eher abends und zum Übernachten. Ob sich dort ein Paar zum Brüten niederlässt ist also noch sehr unsicher.

 

09.03.2017:

Unsere Weißstorchpaar hat sich gut im Fronhäuser Ried eingerichtet. Sie sind regelmäßig auf dem Nest oder in der Nähe zu beobachten. Dabei wird bereits das Nest ausgebessert und es kommt immer wieder zu Kopulationen.

Heute hielten sie sich auch längere Zeit an den Baggerteichen Niederwalgern auf und lieferten sich eine Auseinandersetzung mit zwei weiteren Weißstörchen, die dort wohl auf einem Kunsthorst ihr Revier errichten wollten. Lt. Martin Kraft wurden die beiden Neuankömmlinge solange attackiert, bis sie irgendwann abgezogen sind. Anscheinend verteidigt unser Paar sein mögliches Nahrungsrevier gegen Konkurrenten! Im letzten Jahr wurden in Niederwalgern ebenfalls neu ankommende Weibchen vertrieben, die sich mit dem dort ansässigen Männchen "Hänsel" verpaaren wollten. Der hat in diesem Jahr nach kurzer Anwesenheit in Niederwalgern auch das Weite gesucht.

Am 07.03.2017 konnte auf dem Kunstnest in Hachborn erstmals ein Weißstorchpaar in diesem Jahr beobachtet werden. Lt. Miriam Wagner war dieses Paar auch am folgenden Abend dort wieder zu sehen. Vielleicht klappt es ja diesmal auch zum ersten Mal in Hachborn mit einem Weißstorchbrutpaar. Wir drücken die Daumen.

06.03.2017 Peer und Wiebke auf dem Nest im Fronhäuser Ried - Foto: Stefan Wagner
06.03.2017 Peer und Wiebke auf dem Nest im Fronhäuser Ried - Foto: Stefan Wagner

06.03.2017:

Seit heute ist auch das Weibchen aus dem letzten Jahr wieder zurück auf dem Nest im Fronhäuser Ried! Wiebke mit der Ringnummer DEW 9X441 und Peer mit der Ringnummer DEW 9X931 sind also wieder zusammen! Sie waren heute auch sofort mit dem Nestbau beschäftigt und haben Zweige eingetragen. Auch die ersten Kopulationen waren bereits zu beobachten.

Mal schauen, ob Wiebke auch in diesem Jahr ihr "Doppelspiel"mit dem Weißstorchmännchen "Hänsel" am Baggerteich Niederwalgern treibt.....

 

04.03.2017:

Peer hält bisher noch alleine die Stellung im Fronhäuser Ried. Regelmäßig steht er aufrecht im Nest um ein paarungswilliges Weibchen auf sich aufmerksam zu machen.

Heute dann erstmals ein zweiter, links beringter Weißstorch am Nest! Zunächst vermutete ich seine letztjährige Partnerin, aber nach dem sich der im Nest liegende Peer erhoben hatte, wurde der andere Storch von ihm weggepickt! Könnte sein, dass es seine frühere Partnerin Angela war, die sich in diesem Jahr eigentlich wieder in Rauischholzhausen rumtreibt. Aber bei Peer hat sie wohl keine Aktien mehr.....

Er wartet anscheinend auf seine letztjährige Partnerin Wiebke. Mal sehen, wie es weiter geht!

 

26.02.2017 Weißstorchmännchen "Peer" ist zurück im Fronhäuser Ried - Foto: Stefan Wagner
26.02.2017 Weißstorchmännchen "Peer" ist zurück im Fronhäuser Ried - Foto: Stefan Wagner

26.02.2017:

Heute traf am Nachmittag unser Weißstorchmännchen "Peer" am Nest im Fronhäuser Ried ein. Von dem unberingten anderen Weißstorch, der noch am Vormittag auf dem Nest stand, war nichts mehr zu sehen. Peer begann gleich das Nest zu inspizieren. Nach einem ausgiebigen Gefiederputz, ließ er sich erst mal zum Ruhen im Nest nieder. Später klapperte er auch schon eine Runde und flog am frühen Abend zur Nahrungssuche nördlich der Firma Schneider auf einen Acker.

Auch in Niederwalgern ist seit zwei Tagen das Männchen Hänsel anwesend. 

25.02.2017:

Heute morgen traf ein unberingter Weißstorch auf dem Nest im Fronhäuser Ried ein. Er hielt Ausschau nach einem Weibchen und wurde am Nachmittag auch bei der nahrungssuche auf dem benachbarten Acker beobachtet. Mal schauen, wie er reagiert, wenn der Hausherr "Peer" zurück kommt....