Weißstorchtagebuch 2016

Aktuelle Beobachtungen von den Fronhäuser Weißstörchen

Auch in diesem Jahr werden wir unter dieser Rubrik über das Leben der Weißstörche in Fronhausen berichten. Natürlich in der Hoffnung, dass es in diesem Jahr wieder zu einer erfolgreichen Brut in Fronhausen kommt!

Aktuelle Einträge in diesem Jahr oben in der Liste!

29.09.2016:

Seit der letzten Eintragung am 01.09.16 konnten die Weißstörche nicht mehr im Umfeld des Fronhäuser Rieds oder auf dem Nest beobachtet werden. Anscheinend haben sie sich auf dem Weg in den Süden aufgemacht oder versuchen das Winterhalbjahr an einem anderen Ort zu verbringen. Auf  ein Neues im nächsten Jahr!

 

01.09.2016:

Seit längerer Zeit mal wieder einpaar Neuigkeiten von unseren Weißstörchen. Die drei Jungstörche sind schon seit einigen Wochen nicht mehr da. In der ersten Augustwoche haben sie sich wohl auf den Weg gen Spanien oder noch weiter Richtung Afrika aufgemacht.

Die Altstörche sind aber bisher immer noch anwesend. Ab und zu kann man sie noch auf dem Nest sitzend beobachten, aber öfters trifft man sie in  der Feldflur der Gemeinde an. In der letzten Woche waren sie häufig direkt an der Kreuzung Bellnhausen/Sichertshausen auf einer Wiese direkt neben der Straße zu beobachten. Mal schauen, wann sie ebenfalls gen Süden starten. Peer hat Fronhausen ja immer in der ersten Septemberhälfte verlassen.  Vielleicht versucht er aber auch mit seiner neuen Partnerin zu überwintern. Wir werden sehen.

Hänsel in Niederwalgern ist auch noch da. Er wartet wahrscheinlich immer noch vergeblich auf eine Braut.....

 

21.07.2016:

Mittlerweile sind alle drei Jungstörche flügge und haben ihre ersten Ausflüge in die Umgebung hinter sich. Bisher hat alles gut geklappt und es gab keine nennenswerten Zwischenfälle mit Stromleitungen etc.

Häufig werde im Moment sogar die Strommasten im Bereich des Fronhäuser Rieds als Rastplatz genutzt. Heute saßen alle drei Jungstörche nebeneinander auf dem Strommast südlich des Rieds. Sie ruhten dort längere Zeit und gingen ausgiebig der Gefiederpflege nach. Das Nest ist die meiste Zeit des Tages leer, nur abends kehren die Störche zum Nächtigen zurück. Mal schauen, wie lang sie uns noch mit ihrer Anwesenheit beglücken und wann es ab in den Süden  geht...

 

05.07.2016:

Erster Flug eines Jungstorches!

Gestern Nachmittag konnte erstmals ein Jungstorch beobachtet werden, der vom Nest flog und im Fronhäuser Ried nach Nahrung suchte. Begleitet wurde er die ganze Zeit von einem Altstorch, der das Ganze mit wachsamen Augen verfolgte. Die beiden anderen Jungstörche beobachtet vom Nest aus neugierig, was ihr Geschwister dort unter dem Nest trieb. Auch sie haben bereits kräftig mit den Flügeln geschlagen und sind schon recht hoch gesprungen, so dass sie für einen kurzen Moment in der Luft schwebten. Auch bei ihnen wird es nicht mehr lange dauern, bevor sie ihren Jungfernflug starten. Nach ca. 35 Minuten startete der Jungstorch aus dem Ostteil des Fronhäuser Rieds, drehte eine kleine Runde und kehrte wohl behalten zurück auf das Nest. Dort war erst mal ausgiebiges Putzen angesagt und kurze Zeit später kehrte der zweite Altstorch mit einer Futterration für alle zurück. Die Nacht wurde dann gemeinsam auf dem Nest verbracht.

04.07.2016: Die drei Jungstörche auf dem Nest - Foto: Stefan Wagner
04.07.2016: Die drei Jungstörche auf dem Nest - Foto: Stefan Wagner
04.07.2016: Fütterung der Jungstörche - Foto: Stefan Wagner
04.07.2016: Fütterung der Jungstörche - Foto: Stefan Wagner

01.07.2016:

Die letzten zwei Wochen sind ohne größere Ereignisse vergangen und unsere drei Jungstörche haben sich prächtig entwickelt. Auf dem Nest wird es mittlerweile schon richtig eng. Wenn sie zusammen mit den Alttieren auf dem Nest stehen, kann man sie von der Größe her kaum noch unterscheiden. Allerdings haben sie noch dunkle Schnäbel und die Beine sind auch noch nicht rot. Man kann sie aber auch sonst von den Altttieren gut unterscheiden, da sie am rechten Bein beringt sind - unsere Altstörche die Ringe aber am linken Bein tragen. So kann man sie auch später ohne die Nummer ablesen zu nicht mit Alttieren verwechseln.

Mittlerweile sind die Jungstörche auch schon oft danit beschäftigt, sich auf ihren ersten Flug vorzubereiten. Sie trainieren oft ihr Flugmuskulatur indem sie auf dem Nest stehen, ihre Flügel ausgebreitet in den Wind halten und kräftig anfangen damit zu schlagen. Dabei springen sie zum Teil auch schon in die Höhe und lassen sich für einen kurzen Moment von dem Aufwind tragen. Ich denke, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis sie ihren ersten Flug starten werden. Es wird also wieder spannender.....

13.06.2016 Christian Heuck beringt die Jungstörche im Nest - Foto: Stefan Wagner
13.06.2016 Christian Heuck beringt die Jungstörche im Nest - Foto: Stefan Wagner

14.06.2016:

Erfolgreiche Beringunsaktion im Fronhäuser Ried! Gestern wurden unsere drei Jungstörche von Christian Heuck erfolgreich beringt. Mit Hilfe eines gemieteten Hubwagens ließen sich die Jungstörche ohne Probleme in luftiger Höhe von ihm beringen. Dabei stellten sich die drei Jungstörche tot (Akinese) und ließen sich so realtiv leicht mit einem Ring versehen. Die Altstörche flogen zwar etwas irritiert ihre Runden, aber kehrten unmittelbar nach der Aktion wieder zurück zum Nest. Nach kurzer Zeit war alles wieder wie gehabt.

Hier geht es zu einem ausführlichen Bericht mit mehr Bildern!

 

07.06.2016:

In den letzten 2 Wochen haben sich unsere Jungstörche gut entwickelt. Weder die heißen Tage noch die kräftigen Schauer konnten ihnen etwas an haben. Mittlerweile sind sie auch von größerer Entfernung gut zu erkennen. Sie stehen schon häufig auf dem Nest und sind neben den Alttieren zu sehen. Allerdings wacht noch immer ein Alttier immer über das Nest. Noch werden die Jungtiere keine Sekunde von den Alttieren alleine gelassen. Sie wechseln sich noch immer mit der Überwachung ab.

Der vierte Jungstorch scheint vom 22. auf den 23.05.16 verschwunden zu sein. Ein Bild von Daniela Schwarzer vom 22.05.16 zeigt noch vier Jungstörche im Nest. Am 23.05.16 waren dann am Nachmittag nur noch 3 Jungstörche im Nest.

22.05.2016 Altstorch mit 4 Jungtieren im Nest - Foto: Daniela Schwarzer
22.05.2016 Altstorch mit 4 Jungtieren im Nest - Foto: Daniela Schwarzer

24.05.16:

Seit gestern befinden sich nur noch 3 Jungvögel im Nest. Der vierte Jungvogel ist entweder verstorben oder aber aus dem Nest gefallen. Eine kurze Nachsuche unter dem Nest gestern war negativ. Allerdings war auffallend, dass die Rot- und Schwarzmilane besonders häufig und nah am Neststandort vorbei flogen. Ich vermute, dass der Jungvogel am Wochenende bereits von ihnen "entsorgt" wurde und sie nun auf Nachschub hoffen...

Da ich von Freitag bis Sonntagabend nicht beobachten konnte, kann der genaue Tag des Verlustes nicht benannt werden. Über Ursachen lässt sich auch nur spekulieren, aber Nahrungsmangel kann es nicht gewesen sein. Alle vier Jungstörche sahen am Freitag noch gut genährt aus und auch die verbliebenen drei Jungtiere sind heute in guter Verfassung und bereits recht groß! Vielleicht war es mit vier Jungstörchen etwas eng im Nest und der vierte Jungvogel ist noch etwas wackelig auf den Beinen aus dem Nest gestürzt.

Aber so ist die Natur...   

 

20.05.16:

In der letzten Woche sind die vier Jungvögel kräftig herangewachsen. Die Alttiere finden anscheinend bisher genügend Nahrung, um alle Jungtiere satt zu kriegen. Sie sind mittlerweile auch schon deutlich größer und können während der Fütterung - aber auch ansonsten - gut im Nest gesehen werden. Oft recken sie ihre Hälse nach oben, schmeißen den Kopf in den Nacken und klappern wie die Altvögel. Sie arbeiten sich auch schon mit dem Hinterteil voran bis zum Nestrand vor, um wie die Alttiere über den Nestrand nach außen zu koten. Sie sind dabei noch ein bißchen wackelig auf den Beinen und man hält immer die Luft an, ob sie nicht gleich mit über den Nestrand fallen....

Aber wie gesagt, es läuft alles bestens, die Jungtiere sehen auch wohl genährt aus. Es sind nur geringe Größenunterschiede erkennbar.

Es tauchen auch immer wieder mehrere Fremdstörche auf, die aber alle erfolgreich vertrieben wurden.

Hänsel in Niederwalgern scheint wohl endgültig leer auzugehen, obwohl immer wieder 2-3 Weißstörche am Nest in BT Niederwalgern beobachtet wurden.

 

11.05.2016:

Es sind sogar 4 Jungvögel im Nest!!

Gestern konnten bei einer Fütterung insgesamt wohl 4 Jungstörche beobachtet werden.

Zwei etwas größere Junge und noch zwei etwas kleinere Junge. Wenn die Jungen gefüttert werden, kann man sie schon recht gut im Nest erkennen. Sie fressen hastig die von den Alttieren zuvor ins Nest gewürgte Nahrung. Schmeißen dabei den Kopf zurück und klappern auch schn leicht. Mal sehen, ob sich in den nächsten Tagen bestätigt, dass es tatsächlich vier Junge sind. Wäre neuer Rekord bisher, aber Wiebke hat ja auch zwei Männer genutzt......

Hänsel in Niederwalgern ist in diesem Jahr tatsächlich "leer" ausgegangen, aber vielleicht stecken seine Gene ja in einem der Fronhäuser Jungvögel mit drin.

 

09.05.2016:

Heute konnte ich nach 4-tägiger Abwesenheit drei Jungvögel im Nest beobachten. Die drei Jungen sind schon so groß, dass man sie bei den Fütterungen sehen kann. Sie werfen bereits die Schnäbel in die Höhe um zu Klappern. Sieht lustig aus, da sie ihre  Köpfchen kaum hoch halten können. Zwei Junge sind deutlich größer als der dritte Jungvogel. Bereits am 04.05.16 sah es so aus, als wenn sich mind. drei Junge im Nest befänden. Das Wetter der letzten Tage war sicherlich positiv für die Entwicklung der Jungen. Bis sie ein etwas widerstandsfähigeres Gefieder und etwas mehr Körpermasse aufgebaut haben, sind sie recht empfindlich gegenüber längeren nassen und kalten Perioden. Wärme macht ihnen nichts aus. Die Alttiere stehen im Moment auch häufiger über dem Nest und spenden den Kleinen Schatten. Futter scheint auch reichlich vorhanden zu sein, da die Fütterungen regelmäßig und reichhaltig stattfinden. Hoffen wir, dass der Wetterumschwung zum Wochenende den Jungstörchen keinen Schaden mehr zufügen kann.

Am Abend konnten Björn behrendt und ich noch beobachten, wie von Süden sich 5 Fremdstörche näherten und über dem Ried eine Weile kreisten. Sie landeten dann östlich davon wurden aber vom einheimischen Brutpaar kaum beachtet. Nach wenigen Minuten zogen vier Störche nach Osten weiter.

 

03.05.2016:

Gestern konnten mind. 2 Jungstörche im Nest beobachtet werden! Bei den gestrigen Fütterungen der Alttiere konnte man 2 kleine Jungstörche zwischen dem Nistmaterial erahnen. Immer wenn ein Altstorch mit Futter zum Nest kommt und es auswürgt, kann man die Jungen im Nest herumkriechen sehen. Als weiße "Puschel" kann man sie durch die Äste hindurch erkennen. Noch strecken sie ihre Schnäbelchen nicht nach oben, so dass eine genaue Aussage über die Anzahl noch nicht möglich ist. Das Wetter hat ja genau richtig den Frühsommer eingeleitet und so haben die Jungen beste Voraussetzungen, damit sie sich gut entwickeln können! Die Alttiere bringen jedenfalls ordentlich Futter heran. Im Moment konnte ich hauptsächlich Regenwürmer und kleinere Tiere (vermutlich Schnecken, Käfer, etc.)  ausmachen. Läuft bisher gut in diesem Jahr! Weiter so!

 

30.04.2016:

Erstes Küken geschlüpft! Heute morgen konnte ich sehr auffälliges Verhalten am Nest beobachten, was auf den Schlupf des ersten Kükens hindeutet! Ein Altvogel hat beim Wechsel am Nest Futter in das Nest ausgewürgt und anschließend wurde vorsichtig mit dem Schnabel das Futter wohl an das Küken verfüttert. Die Reste hat der Altstorch dann anschließend selbst gefressen, bevor er sich wieder auf das Nest gesetzt hat.

Dieses Verhalten ist auch schon aus den Vorjahren bekannt und ist ein sicheres Zeichen für Jungvögel im Nest. Zeitlich gesehen passt es auch ziemlich genau zu dem vermeintlichen Brutbeginn.

Mal sehen, wann die "Kleinen" erstmalig ihr Köpfchen über den Nestrand strecken und man sie sehen kann. Zum Glück sollen die Temperaturen in den kommenden Tagen ansteigen und auch das Regenwetter soll der Sonne weichen. Hoffentlich gute Bedingungen für die Jungtiere!

 

28.04.2016:

Weiterhin wenig Veränderungen am Nest, aber so langsam rückt der Schlupftermin näher! Bei einer Brutdauer von ca. 32 Tagen und einen Brutbeginn um den 30.03. dürfte es nicht mehr lange dauern, bis die Jungen schlüpfen. Bei den derzetigen Wetterverhältnissen möchte man ihnen aber eher raten, noch einige Tage im Ei zur verweilen...

Die momentane Wetterlage wäre jedenfalls äußerst gefährlich für die schlüpfenden Jungen. Bereits im Jahr 2014 sind ja alle drei Jungstörche aufgrund einer feucht kalten Witterungslage ums Leben gekommen. Vielleicht wird es ja bald wärmer und die Küken lassen sich mit dem Schlüpfen noch etwas Zeit.

 

19.04.2016:

Weiterhin verläuft das Brutgeschäft im Fronhäuser Ried völlig normal. Im Moment gibt es wenig Veränderungen. Zwar tauchen immer mal wieder Fremdstörche auf, aber große Auseinandersetzungen blieben aus. Im Moment treffen noch viele Jungstörche aus dem Süden ein, die in kleineren Gruppen auf den Feldern nach Nahrung suchen. Bei uns eher weniger, aber bei Schröck und Kirchhain sind bis zu 6 Weißstörche gemeinsam unterwegs.

Die Lache Radenhausen entwickelt sich mittlerweile zum Weißstorch-Paradies. Dort sind mind. 8 Brutpaare anwesend, die schon unter akutem Brutplatzmangel leiden. Ein Paar baut sein Nest auf dem Ausleger eines Hochspannungsmastes und ein weiteres Paar baut auf einem Busch in 2,5 Meter Höhe ein Nest. Auch die aufgestellten Storchenmasten in den umgebenden Orten sind mittlerweile größtenteils besetzt.

Dagegen wartet Hänsel in Niederwalgern weiterhin vergeblich auf eine Partnerin. Zwar landen immer wieder Damen bei ihm und es kommt zu Kopulationen, aber irgendwie scheint er für die Weibchen unattraktiv zu sein. Jedenfalls ist er weiterhin solo. Vielleicht bekommt er ja noch ein spät einkehrendes Jungweibchen ab....

 

14.04.2016:

Relativ wenig los am Storchennest. Nur wenig Zeit zum Beobachten gehabt, aber am Nest scheint alles in Ordnung zu sein. Ein Storch sitzt immer fest auf dem Nest und brütet. Die Begattungstätigkeiten werden langsam weniger.

 

10.04.2016:

Nach 8-tätiger Urlaubsabwesenheit heute endlich wieder Neues von unserem Brutpaar.

In der letzten Woche wurden an mehreren Tagen bis zu drei weitere Weißstörche im Bereich des Nestes beobachtet. Alle Fremdstörche konnten aber mit Erfolg durch unser einheimisches Paar vertrieben werden. D.h. auch weiterhin wird auf dem Nest gebrütet. Aber auch heute konnten weiterhin Begattungen beobachtet werden, wobei die eigentliche Eiablage inzwischen beendet sein müsste.

Heute gab es allerdings eine äußert unschöne Begebenheit zu beobachten. Ein sogenannter "Naturfotograf" flog mit einer Drohne über dem Fronhäuser Ried im Bereich des brütenden Weißstorches um Filmaufnahmen zu machen. Er wurde dabei von zwei Personen beobachtet und auch von einem unserer NABU-Mitglieder angesprochen und auf die Unterlassung der Störung hingewiesen. Dieses Verhalten des Fotografen finde ich absolut inakzeptabel und widerspricht auch der Verordnung des Vogelschutzgebietes (§3 Absatz 2), in dem sich das Fronhäuser Ried befindet. Der Fotograf beteuerte zwar, dass er die Weißstörche beim Brüten nicht gestört habe, aber Filmaufnahmen mit einer Drohne in unmittelbarer Nestnähe sind verboten.

Im Wiederholungsfall werden wir uns rechtliche Schritte offen halten. Bitte meldet euch bei uns, falls ihr Drohnenaktivitäten im Bereich des Fronhäuser Rieds feststellt!

Ansonsten scheint aber alles in Ordnung zu sein und ab heute gibt´s wieder regelmäßige Berichterstattung vom Brutgeschehen!

Übrigens ist "Hänsel" in Niederwalgern immer noch alleine, obwohl er mittlerweile ein stattliches Nest aufgeschichtet hat.

02.04.2016: Ein Weißstorch brütet, während der andere Ausschau hält - Foto: Stefan Wagner
02.04.2016: Ein Weißstorch brütet, während der andere Ausschau hält - Foto: Stefan Wagner

31.03.2016:

Nach zweitätiger Abwesenheit hat sich der Verdacht bestätigt. Gestern konnte ein Weißstorch immer fest auf dem Nest beobachtet werden. Der anwesende Storch stand selten auf und saß die meiste Zeit im Nest. Die Brut hat also defintiv begonnen! Nur wenn der Zweitstorch mit Nistmaterial zum Nest kommt steht der zweite Storch auf und baut das Material in das Nest ein. Im Nest werden dann auch noch die Eier vorsichtig bewegt. Auch Paarungen finden weiterhin statt, evtl. ist die Eibablage noch nicht vollständig abgeschlossen.

 

27.03.2016:

So langsam scheint der Brutbeginn näher zu rücken. In den letzten beiden Tagen saß jeweils ein Weißstorch schon mal länger auf dem Nest. Außerdem wurde im Nest vorsichtig sortiert. Vermutlich hat die Eiablage begonnen und die Brut wird demnächst beginnen. Sieht also gut aus! Allerdings gestern wieder mind. ein Fremdstorch anwesend, der den ganzen Tag über Anflüge auf das Nest startete. Zunächst wurde ihm kaum Beachtung geschenkt, aber am Nachmittag reagierte unser Brutpaar mit heftigen Abwehrreaktionen und vertrieb ihn aus dem Gebiet.

Tja, in Niederwalgern herrscht dieses Jahr Sodom und Gomorrha. Hänsels neue Dame hat sich 2 Tage später schon wieder aus dem Staub gemacht, so dass er die letzten Tage wieder solo auf dem Nest stand. Gestern waren dann lt. M.Kraft drei neue Weißstörche im Revier, wobei gleich zwei Weibchen bei Hänsel auf dem Nest standen und er auch gleich mit der Begattung begann. Ob sich zu einer der "Damen" mehr als ein "One-Nest-Stand" entwickelt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen...  

Frohe Ostern!

 

22.03.2016:

In den letzten Tagen keine besonderen Beobachtungen. Das Nest wächst aber langsam in die Höhe. Sie sind beide eifrig am Bauen. Seit gestern "testet" auch immer ein Storch die Sitzposition. Wahrscheinlich wird es nicht mehr all zu lange dauern, bis die Eier gelegt werden.

Gestern tauchte mal wieder ein dritter Storch auf, der aber gleich wieder abzog und es zu keiner Auseinandersetzung kam. Diese Kämpfe um den Brutplatz können mitunter sehr heftig und blutig ausgehen. So wurde in der letzten Woche das langjährige Männchen eines Brutpaares aus dem nordhessischen Edertal von einem jüngeren Rivalen massiv am Flügel verletzt und aus seinem Nest vertrieben. Der unterlegene, alteingesessene Storch musste blutend mitansehen, wie der Jungstorch sein Nest und seine Partnerin gleich mit in Beschlag genommen hat.

 

Hier gelangt man zu dem Bericht über den Storchenkampf

 

Unser Peer konnte sich aber bisher erfolgreich gegen alle Angriffe behaupten.

Auch in Niederwalgern hat lt. M. Kraft das Männchen Hänsel seit gestern wieder eine Partnerin gefunden. Mal schauen, was daraus wird.

 

18.03.2016:

Wieder sehr interessante Beobachtungen bei den Weißstörchen!

Das mit "Hänsel" neu verpaarte Weibchen in Niederwalgern hat sich wohl anders entschlossen. Zwar waren gestern bis zu drei Weißstörche an den BT Niederwalgern (alle unberingt), sind aber bis auf "Hänsel" alle abgezogen. Er ist also wieder solo.

Heute dann folgende Situation: Am Morgen standen Peer und Wiebke auf dem Nest in Fronhausen. Am Vormittag tauchten dann wohl beide in Niederwalgern auf und Wiebke paarte sich mehrfach mit Hänsel während Peer vom Nachbarnest zu sah und wild klapperte! Na holla! Die Dame aus dem Norden treibts ja wild! Von wegen Monogamie bei Großvögeln ;-)

Anschließend flog Peer wieder gen Fronhausen und Wiebke hinterher. Am Nachmittag dann wieder das gewohnte Bild. Beide auf dem Nest im Fronhäuser Ried mit den "üblichen Tätigkeiten" beschäftigt.... siehe Bilder unten!

17.03.2016: Peer und Wiebke bei der Paarung - Foto: Stefan Wagner
17.03.2016: Peer und Wiebke bei der Paarung - Foto: Stefan Wagner
17.03.2016: Peer und Wiebke bei der Paarung - Foto: Stefan Wagner
17.03.2016: Peer und Wiebke bei der Paarung - Foto: Stefan Wagner
17.03.2016: Peer und Wiebke bei der Paarung - Foto: Stefan Wagner
17.03.2016: Peer und Wiebke bei der Paarung - Foto: Stefan Wagner

16.02.2016:

Keine weiteren besonderen Vorkomnisse zu beobachten. Allerdings einige Informationen zu dem "neuen Weibchen":

Es wurde am 04.06.2011 als nicht flugfähiges Küken im Nest beringt. Es stammt aus St. Peter Ording in Schleswig Holstein und wurde dort im Westküstenpark beringt. Auch seine 3 Geschwister wurden beringt.

Von der Nordsee hat es das Weibchen also in das schöne Fronhausen verschlagen...

Hier sieht man wieder, dass die Vogelberingung durchaus interessante Daten über Herkunft und Wanderung von einzelnen Individuen ergeben kann.

Da das Weibchen also eine "waschechte Friesin" ist, verpasse ich ihr ab jetzt mal einen typisch friesischen Namen: "Wiebke" - klingt besser als "das neue Weibchen"...

 

13.02.2016:

Auch heute einiges los bei den Weißstörchen! Am Morgen war unser Paar wieder eifrig mit dem Herbeischaffen von Nistmaterial beschäftigt. Immmer wieder trugen sie kleine Äste und trockene Grasbüschel zum Nest. Auch Paarungen finden weiterhin häufig statt. Von den Fremdstörchen des Vortages war zunächst nichts zu sehen.

Ein Besuch bei dem Paar in Niederwalgern zeigte, dass das Männchen "Hänsel" einen neue Partnerin hat, die ebenfalls links beringt ist. Allerdings gelang es mir aufgrund der Lichtverhältnisse und des verkoteten Ringes nicht die Nummer komplett abzulesen:

DEW 9X???   - Auch dieses Paar war mit Nestbau und Paarung beschäftigt.

Am späten Vormittag dann trafen mind. 3 Fremdstörche auf einem Acker zwischen Roth und Wenkbach ein, die dort nach Regenwürmern suchten. Das Niederwalger Paar gesellte sich schnell dazu und machte klar, wer hier das Revier besetzt hat. Später zogen die 3 dann mit einem vierten dazu gekommenen Fremdstorch flach lahnaufwärts ab.

Am Abend dann erneut zwei Fremdstörche aus Süden kommend mit Kurs auf das Fronhäuser Ried. Schon lange vor der Ankunft hatte unser Paar die "Fremdlinge" entdeckt und machte mit lautem Geklapper und heftigen Flügelschlagen darauf aufmerksam, dass dieses Nest bereits in festen Händen ist. Die zwei fremden Störche starteten dann einen halbherzigen Anflug und zogen nach einigen Runden über dem Ried wieder nach Süden ab. Am späten Abend herrschte dann wieder Ruhe im Ried. Beide Störche standen friedlich auf dem Nest und schliefen.

 

12.03.2016:

Action im Fronhäuser Ried!

Zunächst konnte Silke Wagner gegen 13:35 Uhr beobachten, dass zwei Weißstörche im Nest standen und ein Dritter über dem Nest kreiste. Der verzog sich dann aber schnell wieder.

Am späten Nachmittag hatte sich das "neue Paar" schon gut aneinander gewöhnt, denn die Beiden waren ständig bei der Paarung zu beobachten. Auch flogen sie gemeinsam in die Umgebung und sammelten Nistmaterial, das sofort in das Nest eingearbeitet wurde. 

Das neue Weibchen ist ebenfalls links beringt und hat die Ringnummer DEW 9X441, es ist also nicht Angela! Aber eine "Unbekannte" ist sie auch nicht. Im letzten Jahr hat sie zusammen mit Männchen "Hänsel" an den Baggerteichen Niederwalgern erfolgreich Junge groß gezogen. Sie scheint sich aber sehr wohl zu fühlen, denn auch gegen 17:30 Uhr waren noch häufige Begattungen durch Peer zu beobachten. In Fronhausen ist es auch schöner als in Niederwalgern ;-)

Die Weibchen wechseln also in diesem Jahr die Partner und Neststandorte. Da wird also für "Genetische Vielfalt" gesorgt!

Gegen 17:45 Uhr dann Aufregung bei den Beiden, denn drei weitere Weißstörche attackierten das Nest und versuchten zu landen. Allerdings wehrte das Paar die drei Eindringlinge ab. Nach einigen Flugrunden über Bellnhausen und dem Ried zogen 2 Weißstörche nach Norden ab. Einer hat sich auf einem Strommast am Schenkenwald niedergelassen, vermutlich um dort zu nächtigen und morgen einen neuen Angriff zu starten....

Auch auf dem Nest an den BT Niederwalgern waren am Abend 2 Weißstörche anwesend. "Hänsel" scheint also auch ein neues Weibchen "ergattert" zu haben. Es bleibt spannend. Mal schauen, was sich morgen tut!

12.03.2016: Weißstorchmännchen Peer (links) mit seiner "neuen Gattin" (Ringnummer DEW 9X441) - Foto: Stefan Wagner
12.03.2016: Weißstorchmännchen Peer (links) mit seiner "neuen Gattin" (Ringnummer DEW 9X441) - Foto: Stefan Wagner
12.03.2016: Ein Fremdstorch auf einem Strommast am Schenkenwald - Foto: Stefan Wagner
12.03.2016: Ein Fremdstorch auf einem Strommast am Schenkenwald - Foto: Stefan Wagner

10.03.2016:

Keine besonderen Vorkommnisse in den letzten drei Tagen. Peer bessert weiter das Nest aus und wartet.....

 

07.03.2016:

Weiterhin verharrt Peer alleine auf dem Nest im Fronhäuser Ried. Am Wochenende hat er das Nest ausgebessert und wartet weiterhin auf eine Partnerin.

Auch das Männchen "Hänsel" an den BT Niederwalgern ist noch solo und wartet auf die Rückkehr eines Weibchens.

Dagegen sind an der Lache Radenhausen unterhalb von Amöneburg bereits fünf Nester mit Paaren besetzt. Auch in Rauischholzhausen und in der Rulfbachaue bei Roßdorf sind bereits die Nester mit Paaren besetzt.

Mal sehen, wann sich bei uns was Neues tut und ob das Nest in Hachborn in diesem Jahr ebenfalls von einem Paar besetzt wird.

02.03.2016: "Peer" auf dem Nest in der Abenddämmerung - Foto: Stefan Wagner
02.03.2016: "Peer" auf dem Nest in der Abenddämmerung - Foto: Stefan Wagner

03.03.2016:

Interessante Wende. Heute konnte ich die Ringnummer des Weißstorchs im Fronhäuser Ried ablesen. Es ist tatsächlich PEER = DEW 9X931.

Aber Angela ist wohl mit einem unberingten Weißstorch in Rauischholzhausen auf dem Schornstein verpaart!!! Winfried Kräling teilte mir heute mit, dass sich Angela schon seit Mitte Februar in der Umgebung aufhält und heute von dem anderen Weißstorch auf dem Nest begattet wurde! D.h. sie hat sich in diesem Jahr einen anderen Partner gesucht.

Bleibt abzuwarten, was in Rauischholzhausen passiert, denn lt. W. Kräling trifft das dort ansässige Weibchen immer erst spät ein und hat in den letzten Jahren sogar die Eier einer anderen Nebenbuhlerin aus dem Nest geworfen!!!

Vielleicht kehrt ja Angela dann reumütig nach Fronhausen zurück...... - wenn Peer bis dahin nicht eine andere hat.....

 

02.03.2016:

Heute konnten zwei Weißstörche auf einer Wiese zwischen Odenhausen und Fronhausen beobachtet werden (siehe aktuelle Naturbeobachtungen).

Das Männchen des Niederwälger Paares ("Hänsel") ist auch wieder an den BT Niederwalgern eingetroffen. Auch ihm fehlt bisher noch das Weibchen!

 

28.02.2016:

In den letzten 4 Tagen war Peer regelmäßig auf dem Nest zu beobachten. Er hält täglich mehrere Stunden Ausschau nach seiner "Dame"! Die ist aber bisher noch nicht zurückgekehrt.

Peer fliegt zur Nahrungssuche auch zu den BT Niederwalgern. Dort konnte er in den letzten Tagen ebenfalls beobachtet werden.

 

24.02.2016:

Heute Morgen konnte der Weißstorch nicht auf dem Nest beobachtet werden. Am Nachmittag aber wurde bei Amöneburg ein Weißstorch von Michael Wimbauer beobachtet und es gelang ihm die Ringnummer abzulesen: DER AH 410 = Angela!

D.h. unser Weibchen ist wieder da. Sie scheint sich auch mal in der Umgebung umzuschauen, wie die Beobachtung aus Amöneburg zeigt. Am späten Nachmittag stand dann ein Weißstorch wieder auf dem Nest in Fronhausen.

 

23.02.2016:

Auch heute morgen (7:15 Uhr) war der Weißstorch noch auf dem Nest! In diesem Jahr also 2 Wochen früher zurück als noch in 2015!

22.02.2016:

Erster Weißstorch zurück!

Gestern gegen 15:45 Uhr kam von Süden ein Weißstorch niedrig an unserem Haus vorbei geflogen und steuerte sofort das Nest im Fronhäuser Ried an! Mit dem schnell auf der Terrasse aufgebauten Spektiv konnte erkannt werden, dass der Weißstorch links einen dunklen Kunststoffring trägt. Damit ist es sehr wahrscheinlich einer unserer beiden Brutstörche, vermutlich das Männchen Peer! In dennächsten Tagen wird das Ablesen der Ringnummer exakte Auskunft geben.

Der Weißstorch fing auch direkt an das Nest zu inspizieren. Er sieht noch ein wenig schmutzig aus, aber in den kommenden Tagen wird er wohl sein Gefieder für die Brutsaison noch herausputzen.