Weißstorchtagebuch 2021

Aktuelle Beobachtungen von den heimischen Weißstörchen

Unter dieser Rubrik wollen wir auch in diesem Jahr über das Leben der Weißstörche im Fronhäuser Ried und den anderen Brutstandorten der näheren Umgebung (Ebsdorf, Erbenhausen und Hachborn) berichten.

 

Neu! Der regelmäßige Bericht des Weißstorchbeauftragten des Landkreis Marburg-Biedenkopfs - Winfried Kräling - über die Entwicklungen im gesamten Landkreis, wird ebenfalls hier veröffentlicht! Den aktuellen Bericht könnt ihr euch hier downloaden:

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Störche im Marburger Land 2021 von Winfried Kräling. Teil 1: Winter und Ankunft - Februar-März
Störche im Marburger Land von Winfried K
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Störche im Marburger Land 2021 von Winfried Kräling. Teil 2: Brut - April-Mai
Störche im Marburger Land Teil 2 - Brut.
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Störche im Marburger Land - Teil 3 - Juni-Juli Aufzucht der Jungstörche von Winfried Kräling
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Die neuesten Berichte von den Störchen findet ihr immer oben in der Liste!

06. Juli 2021

 In Hachborn haben sich die drei Jungstörche ebenfalls prächtig entwickelt und sie machen bereits ordentlich Flugübungen auf dem Nest. Der erste Rundflug wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

Jungstorch in Hachborn bei Flugübungen - Foto: Werner Becker
Jungstorch in Hachborn bei Flugübungen - Foto: Werner Becker
Fütterung der Jungstörche in Hachborn - Foto: Werner Becker
Fütterung der Jungstörche in Hachborn - Foto: Werner Becker

Alle folgenden Bilder stammen von den Hachborner Störchen und wurden von Werner Becker erstellt!

06. Juli 2021

In Erbenhausen shaben sich die beiden verbliebenen Jungstörche gut entwickelt und sie sind mittlerweile schon sehr groß geworden!

Zwei Jungstörche + ein Altsorch auf dem Nest in Erbenhausen - Foto: Ludolf Hoffmann
Zwei Jungstörche + ein Altsorch auf dem Nest in Erbenhausen - Foto: Ludolf Hoffmann

06. Juli 2021

 

Im  Fronhäuser Ried sah es tatsächlich so aus als ob das paar ein Zweitgelege bebrüten würde.  Am 9. Juni sah es tatsächlich so aus als hätte eine Fütterung stattgefunden. Auch am 10. Juni standen die Altstörche über dem Nest und bildeten mit ihren flügeln einen Sonneschutz für vermeintlich vorhandene Jungvögel.  Am Abend dann alerdings war das nest komplett verlassen, was Altstörche niemals machen würden, wenn sich nich kleine Jungtiere im Nest befänden. In den darauf folgenden Tagen wieder seltsamerweise Brutverhalten.  Mittlerweile aber endgültig keinerlei Nachweis von Jungtieren und auch keine Hinweise mehr auf Brutverhalten. Die Saison endet daher für das Paar leider erfolglos! Hier wäre einen Drohneneinsatz sicherlich interessant gewesen, um die Vorgänge im nest tatsächlich genau zu beobachten. So bleibt eine sehr seltsame Brutsaison zurück!

 

05. Juni 2021

 

Im  Fronhäuser Ried sind die am 2. Mai zuletzt beobachteten Küken definitiv tot. Die Altstörche verhalten sich seit der ersten Maiwoche, als ob sie wieder am Brüten seien. Bisher konnten aber keine neuen Jungtiere gesehen werden. Eigentlich gibt es bei Weißstörchen keine Zweitgelege, von daher bin ich sehr skeptisch, was einen möglichen Bruterfolg angeht. Was da gerade bebrütet wird, erschließt sich bisher nicht. 

Am 03. Juni waren beide Altstörche mal wieder in heller Aufregung, da zwei Fremdstörche in ihrem Revier waren. Zogen dann aber nach einiger Zeit wieder ab.

 

In Erbenhausen sind laut Ludolf Hofmann auch nur noch zwei der ursprünglichen drei Küken übrig. Auch dort hat ein Küken wohl die erste Zeit icht überstanden. Ansonsnten scheint dort alles normal zu laufen.

 

In Hachborn sind weiterhin drei Küken im Nest. Dort scheint es auch dieses Jahr wieder einen positiven Brutverlauf zu geben.

 

17. Mai 2021

 

Im  Fronhäuser Ried gestaltet sich die Situation schwierig. Ich versuche seit über 10 Tagen einen Blick auf die Küken zu erhaschen, um die genaue Anzahl zu ermitteln. Allerdings ist es mir in dieser Zeit nicht gelungen, einen Nachweis von Küken zu erbringen. Ich habe bestimmt 50 mal und mehr mit dem Spektiv auf das Nest geschaut. Aber zumeist sitzt einer der beiden Altvögel auf dem Nest. Auch eine echte Futterübergabe konnte ich nicht beobachten. In den wenigen Augenblicken, in denen ich einen stehenden Altstorch für kurze Zeit sehen konnte, waren keine Küken zu erkennen. Sehr komisch! Völlig anders als in den letzten Jahren. Die Küken müssten jetzt mindestens 2 Wochen alt sein. In diesem Alter hat man sie regelmäßig bei Fütterungen beobachten können. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass es den Küken nicht gut geht oder sie bereits verendet sind. Vielleicht liegt auch noch ein unbefruchtetes Ei im Nest und wird weiter bebrütet, obwohl die Küken bereits Tod sind. Vielleicht habe ich aber einfach auch nur extremes Pech gehabt, dass ich immer im falschen Moment geguckt habe. Lange Sitzzeiten machen ja bei dem Mistwetter auch Sinn. Naja, hoffen wir mal auf ein gutes Ende!

 

In Erbenhausen vermeldet Ludolf mindestens drei Jungvögel! Sehr schön! Hoffen wir mal, dass auch sie durch die feucht-kalte Witterung durchkommen!

 

In Hachborn wurde am 6. Mai auch erstmalig eine Fütterung beobachtet. Allerdings ist auch hier noch unkler, wie viele Küken im Nest sitzen.

 

02. Mai 2021

 

Nach einer sehr unspektakulären Brutphase sind mittlerweile in vielen Nestern die Jungstörche geschlüpft!

 

Im  Fronhäuser Ried sind vermutlich am 28. April die ersten Küken geschlüpft! Man konnte die Altstörche neues trockenes Gras eintragen sehen. Ein sicheres Zeichen für den Schupfbeginn. Am Samstag, den 1. Mai konnten dann auch mindestens 2 Küken während einer Fütterung beobachten werden. Beim Wechselvorgang der Altstörche wurde Nahrung in das Nest gewürgt und mindestens zwei Küken warfen ihre Köpfchen nach oben. Evtl. sind noch mehr Küken im Nest, die aber noch nicht zu sehen sind.

 

In Erbenhausen konnte am 30. April die erste sicherfe Fütterung von Ludolf Hoffmann beobachtet werden. Auch dort wird es jetzt also spannender und es bleibt abzuwarten, wie viel Küken sich dort einstellen.

 

In Ebsdorf sind mittlerweile auch 3 Küken im Nest. Sie lassen sich natürlich sehr gut mit der Storchencam live beobachten.

Link zur Storchencam: http://ebsdorf.net/webcam/

 

 Aus Hachborn liegen noch keine Beobachtunge vor, die auf geschlüpfte Küken schließen lassen.

 

Hoffentlich spielt das Wetter mit, so dass sich die Küken gut entwickeln können! Ab jetzt wird das Tagebuch auch wieder regelmäßiger aktualisiert, um das Geschehen bei den Jungstörchen zu verfolgen!

 

Mittlerweile liegt auch von Winfried Kräling Teil 2 der Storchenchronik über die Störche im Landkreis vor:

Siehe Link zum PDF- oben!

 

 

 

04.April 2021

Im  Fronhäuser Ried geht das Brutgeschehen seinen Gang. Ein Storch sitzt immer auf dem Nest, während der andere auf Nahrungssuche ist oder Nistmaterial herbeischafft. Aber wehe, wenn sich Fremdstörche nähern! Am gestrigen Samstag gab es gegen 14:30 Uhr eine heftige Attacke von ein einem fremden Paar. Sie kamen niedrig von Süden angeflogen und steuerten direkt auf den Brutmast zu. Unsere beiden Störche waren im Nest und wurden sogleich sehr niedrig von den Fremdstörchen umkreist! Einer der Fremdstörche deutete einen Landeanflug auf dem Nest an, setzte sich dann aber, wie auch der zweite Fremdstorch, direkt unter dem Nest in die Wiese. Peer ließ nicht lange auf sich warten und griff die beiden Fremdstörche im Sturzflug an. Die beiden Fremdstörche erhoben sich in die Luft, machten aber keine Anstalten, sich zu verziehen. Im Gegenteil, sie versuchte die Gunst der Stunde zu nutzen und auf dem Nest zu landen! Da hatten sie aber die Rechnung ohne Peer gemacht. Der attackierte sie massiv, so dass ein Landen nicht möglich war. Bisher saß Wiebke ruhig auf den Eiern und schaute sich das Geschehen lediglich an. Nun aber stand sie auch auf und verteidigte das Nest zusammen mit Peer gegen die Eindringlinge. Das Schauspiel wiederholte sich noch zweimal, bis Peer sie endgültig in die Flucht schlagen konnte und die beiden Fremdstörche nach 15 Minuten nach Norden weiterzogen. Peer scheint immer noch stark genug zu sein, das Nest gegen Fremdstörche zu verteidigen. Mal sehen wie viele Jahre er sich noch gegen Nebenbuhler durchsetzen kann. Danach kehrte wieder Ruhe ein.

In Erbenhausen sitzt ebenfalls ein Storch permanent auf dem Nest und brütet. Hier werden keine besonderen Vorkommnisse gemeldet!

 

In Hachborn wohl auch definitiv Brutbeginn.

 

27. März 2021

Im  Fronhäuser Ried sitzt ein Storch seit Donnerstag (24. März) fest auf dem Nest! Die Brut hat also definitv begonnen! In 30-32 Tagen Brut werden dann die kleinen Küken zu erwarten sein. Allerdings werden noch weiterhin Ausbesserungen am Nest vorgenommen. Im Moment wird insbesondere weiches Polstermaterial, in Form von getrcokneten Gräsern etc. eingetragen. Auch Kopulationen finden noch statt. Evtl. sind noch nicht alle Eier abgelegt.  

 

In Erbenhausen sitzt wohl auch mittlerweile ein Storch fest auf dem Nest. Auch hier scheint die Brut begonnen zu haben bzw. kurz bevor zu stehen. Die Jungen dürften dann etwa zeitgleich mit den Fronhäusern schlüpfen.

 

In Hachborn konnten gestern ebenfalls ein sitzender und ein auf dem Nest stehende Weißstorch gesehen werden. Nähere Infos folgen.

 

 

22. März 2021

Was war bisher los in diesem Jahr?

von Stefan Wagner

 

Nach 8 Jahren Weißstorchtagebuch hatte sich in den letzten Jahren eine gewisse "Müdigkeit" bei der Erstellung der Berichte eingeschlichen. In diesem Jahr viel es mir noch schwerer, mit dem Tagebuch zu beginnen. Aber durch mehrere Anfragen und auf vielfachen Wunsch, wird es auch in diesem Jahr ein Weißstorchtagebuch geben. Ich werde hauptsächlich von dem Fronhäuser Paar berichten. Ergänzt wird das Tagebuch durch Beobachtungen aus Hachborn (Miriam Wagner) und Erbenhausen (Ludolf Hoffmann). Außerdem gibt es in regelmäßigen Abständen einen Gesamtbericht aus dem Landkreis von Winfried Kräling.

 

Bereits früh im Februar ging es los...

Eine etwas mildere Wetterphase im Februar ließ zunächst das Männchen "Hänsel" auf seinen Brutmast in Niederwalgern zurückkehren. Am 04.02.21 wurde er erstmalig in Niederwalgern beobachtet. Allerdings zunächst alleine. Warum erwähne ich das? Nun es dauerte nicht lange, dann gesellte sich ein Weibchen dazu und zwar keine Unbekannte. Es war "Wiebke" (Ringnummer DEW 9X441), das Weibchen, das in den letzten 5 Jahren in Fronhausen zusammen mit "Peer" gebrütet hat. Davor hatte sie mit Hänsel in Niederwalgern gebrütet. Nachdem aber "Angela" das Fronhäuser Ried und "Peer" Richtung Rauischholzhausen verlassen hatte, trat "Wiebke" die Nachfolge an, wobei sie immer wieder mal einen Abstecher nach Niederwalgern unternahm, um auch mal mit "Hänsel" ein "Schäferstündchen" abzuhalten....

Und nun war sie nach ihrer Rückkehr, in Ermangelung ihres eigentlichen Gatten im Fronhäuser Ried, wieder nach Niederwalgern abgewandert....

Zeitweise waren die beiden aber auch im Fronhäuser Ried und südlich von Fronhausen anzutreffen. 

Allerdings folgte eine sehr kalte Witterungsphase, mit Eisregen und Schnee, so dass eine Woche lang keine Weißstörche beobachtet werden konnten.

Am 17.02.21 kehrte dann zunächst "Hänsel" zurück und stand am 19.02.21 zusammen mit "Wiebke" auf dem Fronhäuser Nest! Wird "Peer" sicher nicht gefallen, wenn er zurück kommt....

Am 20.02.21 abends war es dann soweit! "Peer" war aus dem Süden zurück und besetzte im 9. Jahr! hintereinander das Nest im Fronhäuser Ried! Zunächst etwas erschöpft von der Rückreise, machte er sich aber in den nächsten Tagen auch gleich daran, das Nest auszubessern und herzurichten.

Und "Wiebke" ließ nicht lange auf sich warten! Ab dem 22.02.21 waren sie wieder ein Paar und zogen in ihr Nest im Fronhäuser Ried ein. Es kam auch schnell zu Kopulationen und lauten Klappersessions. Allerdings ließ sich "Wiebke", wie gewohnt auch ab und zu noch in Niederwalgern bei "Hänsel" blicken......

Spätestens drei Tage später waren aber die Fronten geklärt und von nun an konnte man "Wiebke" und "Peer" gemeinsam rund um Fronhausen bei der Nahrungssuche oder beim Sammeln von Nistmaterial beobachten.

Seit dem ist es deutlich ruhiger geworden und die beiden bereiten sich auf das nahende Brutgeschehen vor. Das Nest ist wieder etwas höher geworden und es fanden regelmäßig Kopulationen statt. Gelegentlich tauchten Fremdstörche auf, die aber durch lautes Klappern und heftiges Flügelschlagen immer erfolgreich in die Flucht geschlagen werden konnten.

Mittlerweile haben wir den 23. März und es deuted sich der Brutbeginn an. Das Nest ist häufiger besetzt und es wird schon mal "Probe gesessen". Vermutlich wurden bereits die ersten Eier gelegt und bald geht es los. Es soll ja jetzt auch wärmer werden, so dass in einem Monat die Küken hoffentlich gute Bedingungen vorfinden.

 

Unten seht ihr Bilder von "Peer" beim Nestbau und die beiden "vereint" auf dem Nest!