Gelungene Steinkauzwiederansiedlung!

von Michael Bodenbender

Das nördlichste Steinkauzvorkommen in Hessen war bis vor wenigen Jahren
auf den Bereich Mainzlar - Staufenberg beschränkt. Durch das verstärkte
Anbringen von Steinkauzröhren und Steinkauzkästen insbesondere auch im
Ebsdorfergrund und Allendorf/ Lumda konnte sich schwerpunktmäßig auch
dort eine Steinkauzpopulation aufbauen und im Bestand festigen.
Allerdings sind diese gefestigten Bestände heute auch teilweise wieder
durch die Auslegung von Giften gegen Mäuse und Ratten auf den Feldern
einerseits und durch den Verlust noch vorhandener weniger Wiesenflächen
und Streuobstgehölzen andererseits bedroht, sodass anzustreben ist, die
wieder entstandenen Steinkauzpopulationen durch die Schaffung neuer
Lebensräume (Unterschutzstellung von Wiesenflächen und
Streuobstbeständen, Anpflanzung neuer hochstämmiger Obstbäume,
Anbringung von Nisthilfen) in ihrem Bestand zu sichern.
So hat die Anbringung von Steinkauzröhren und Steinkauzkästen mit
Marderschutz im Bereich von Bellnhausen und Sichertshausen dazu geführt,
dass auch an diesen Standorten nach langjähriger Abwesenheit wieder
Steinkäuze aufgetaucht sind.
So hatte in einem Streuobstbestand an der Lahn von Bellnhausen in 2008
ein Steinkauzpaar 3 Jungtiere großziehen können, in Sichertshausen war
im gleichen Jahr in einem alleinstehenden Obstbaum zur Lahn hin
ebenfalls eine Steinkauzbrut mit 3 Jungtieren erfolgreich, in
Fronhausen wurden von Herrn Stefan Wagner auf der gegenüberliegenden
Seite des Aldi und Rewe-Marktes im März 2008 die Rufe eines
Steinkauzmännchens vernommen, sodass auch in den Ortsrandbereichen
von Fronhausen in Richtung Bellnhausen und Sichertshausen Steinkäuze
vorkommen. Um das als Sensation zu bezeichnende Steinkauzvorkommen in
den Ortsrandbereichen von Bellnhausen, Sichertshausen und Fronhausen zu
sichern, müssten die spärlich vorhandenen Lebensräume in diesen
Bereichen zunächst unbedingt durch die Unterschutzstellung von noch
vorhandenen Wiesenflächen und Restbeständen von Streuobstgehölzen
geschützt werden, wobei dann in einer zweiten Stufe die
Neuanpflanzung von hochstämmigen Obstbäumen auf vorhandenen und neu
angelegten Wiesenflächen erfolgen müsste. Später sollte dann eine
extensive Beweidung der vorhandenen Flächen erfolgen. Das Vorkommen des
Steinkauzes gibt Aufschluss darüber, wie es um den ökologischen Wert
eines Lebensraumes bestellt ist. Der Steinkauz dient als Indikator auch
für das Vorkommen anderer seltener Tier- aber auch Pflanzenarten. Das
heißt, dass, wenn man zur Schaffung oder zur Verbesserung des
Lebensraumes für den Steinkauz beiträgt, das gesamte Ökosystem von
diesen Maßnahmen profitiert und später vielleicht sich auch wieder
solche bis jetzt völlig verschwundene Tiere wie der Wiedehopf, der
ebenfalls auf eine extensive Weidebewirtschaftung und Streuobstbestände
mit Nisthöhlen angewiesen ist, in den neu gewonnenen Lebensräumen
ansiedeln.

 

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Michael Bodenbender

Zwester-Ohm-Str. 30

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